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Samstag, 19. Oktober 2013

A few words on : Public debt in the EuroZone, and in Luxembourg (in German, auf deutsch )


Staats-Schulden in der EuroZone, und in Luxemburg

Es gibt kaum noch einen Staat in der EuroZone, welcher nicht hochverschuldet ist, leider befindet sich seit ein paar Jahren auch Luxemburg auf dieser abschüssigen Rampe. Die meisten andern Länder hatten schon vor Ausbruch dieser Krise alle Mühe der Welt, sich bei 60% zu halten, und sind nun bei circa 90 % angelangt.  Diese Prozente sind gerechnet in Relation zum BruttoSozialProdukt, im Vergleich zu den Staats-Einnahmen wäre der Prozentsatz mindestens doppelt so hoch...
Zurückzahlen kann und will diese Art von Schulden sowieso niemand, man bräuchte schon eine lange Zeit mit positiven Aussenbilanzen, und die müsste man dann auch noch in satte Steuereinnahmen umsetzen, und dies auch wollen.
Das Wachstum, was man sich davon erhofft, findet seit Jahren nicht statt, allzu gross sind die Verluste der Realwirtschaft in Richtung Sparen, Gewinne, Pensionsfonds, und allzu gering ist die Neigung jener Kreise, endlich etwas Geld auszugeben oder zumindest in die Realwirtschaft hinein zu investieren.
Man mag es sich nicht ausmalen, wie gross der Rückgang der Wirtschaft, also das negative Wachstum ohne die zusätzlichen Staatsdefizite wären, welche meistens von denselben Kreisen finanziert werden nach dem Prinzip: ich zahle dir etwas Steuern, weiss dass es nicht reicht, dafür leih ich dir noch etwas dazu, natürlich gegen Zinsen.
Das führt zu nichts Gutem.
Hält man sich vor Augen, dass zur Stabilisierung der Schuldenquote das % Wachstum (nominal)
zum ersten grösser sein muss als der mittlere Zinssatz auf diesen Staatsschulden, und
zum zweiten mindestens so gross sein sollte wie das Wachstum der Schulden, wohlbemerkt das Verhältnis von Defizit zu bisheriger Schuld,
so wäre bei einer Schuld von 90% und einem Defizit von 4 % ein nominales Wachstum von 4/90 = 4,4 %  vonnöten, damit die Staatsschuldenquote nächstes Jahr nicht noch schlimmer ausssieht. 
Davon sind wir weit entfernt, das Wachstum in Europa ist eher bei nullkommanichts, und damit auch keineswegs grösser als der Zinssatz. Das wird z.B.  in Frankreich also nicht besser werden.

In Luxemburg mag man sich mit ~25 % oder 10 Milliarden Schulden noch recht sicher fühlen, aber auch hier gilt die gleiche Formel: Für unser Defizit von 1 Milliarde müsste dann ein Wachstum von 1/10 = 10% herausspringen. Das wird wohl auch vor den Wahlen niemand versprechen wollen.

Hat sich die Wirtschaft bis einmal an das höhere Ausgabenniveau gewöhnt, so gibt es kaum noch ein zurück. Setzt man die Staatsausgaben zum Beispiel so weit runter, dass kein Defizit mehr entstehen sollte, so riskiert man die Wirtschaft so zu schädigen, dass durch die mangelnden Steuereinnahmen das Defizit sich dann doch wieder einstellt, womöglich noch schlimmer als zuvor.
Unsere Schulden werden also kontinuierlich steigen, im gegenwärtigen System, mit allen Begleiterscheinungen wie Zwang zum Sparen, Austerität etc. Womöglich über Jahrzehnte hinaus.
Das einzige, was dann noch hilft, ist mit dem existierenden Geld mehr Aktivität zu entfalten, es lokal besser zirkulieren zu lassen, also es nicht zu sparen sondern es lokal auszugeben oder lokal zu investieren. Der Beki lässt grüssen...
Gelingt das auch nicht, so muss im Namen des Vaterlandes wohl oder übel bei Geldinhabern der Teil geschröpft werden, welcher sonst nicht in Umlauf gebracht würde. Aber nicht der Teil, der noch probiert zu zirkulieren. Und hoffentlich sind wir dann nicht allzusehr im Ausland verschuldet.

Jean-Claude Schmitz; Ingenieur

17-10-2013