Staats-Schulden in der EuroZone, und in Luxemburg
Es gibt kaum noch einen Staat in der EuroZone, welcher nicht
hochverschuldet ist, leider befindet sich seit ein paar Jahren auch Luxemburg
auf dieser abschüssigen Rampe. Die meisten andern Länder hatten schon vor
Ausbruch dieser Krise alle Mühe der Welt, sich bei 60% zu halten, und sind nun
bei circa 90 % angelangt. Diese
Prozente sind gerechnet in Relation zum BruttoSozialProdukt, im Vergleich zu
den Staats-Einnahmen wäre der Prozentsatz mindestens doppelt so hoch...
Zurückzahlen kann und will diese Art von Schulden sowieso
niemand, man bräuchte schon eine lange Zeit mit positiven Aussenbilanzen, und
die müsste man dann auch noch in satte Steuereinnahmen umsetzen, und dies auch
wollen.
Das Wachstum, was man sich davon erhofft, findet seit Jahren
nicht statt, allzu gross sind die Verluste der Realwirtschaft in Richtung
Sparen, Gewinne, Pensionsfonds, und allzu gering ist die Neigung jener Kreise,
endlich etwas Geld auszugeben oder zumindest in die Realwirtschaft hinein zu
investieren.
Man mag es sich nicht ausmalen, wie gross der Rückgang der
Wirtschaft, also das negative Wachstum ohne die zusätzlichen Staatsdefizite
wären, welche meistens von denselben Kreisen finanziert werden nach dem
Prinzip: ich zahle dir etwas Steuern, weiss dass es nicht reicht, dafür leih
ich dir noch etwas dazu, natürlich gegen Zinsen.
Das führt zu nichts Gutem.
Hält man sich vor Augen, dass zur Stabilisierung der
Schuldenquote das % Wachstum (nominal)
zum ersten grösser sein muss als
der mittlere Zinssatz auf diesen Staatsschulden, und
zum zweiten mindestens so gross
sein sollte wie das Wachstum der Schulden, wohlbemerkt das Verhältnis von
Defizit zu bisheriger Schuld,
so wäre bei einer Schuld von 90% und einem Defizit von 4 %
ein nominales Wachstum von 4/90 = 4,4 %
vonnöten, damit die Staatsschuldenquote nächstes Jahr nicht noch
schlimmer ausssieht.
Davon sind wir weit entfernt, das Wachstum in Europa ist
eher bei nullkommanichts, und damit auch keineswegs grösser als der Zinssatz.
Das wird z.B. in Frankreich also nicht
besser werden.
In Luxemburg mag man sich mit ~25 % oder 10 Milliarden
Schulden noch recht sicher fühlen, aber auch hier gilt die gleiche Formel: Für
unser Defizit von 1 Milliarde müsste dann ein Wachstum von 1/10 = 10%
herausspringen. Das wird wohl auch vor den Wahlen niemand versprechen wollen.
Hat sich die Wirtschaft bis einmal an das höhere
Ausgabenniveau gewöhnt, so gibt es kaum noch ein zurück. Setzt man die
Staatsausgaben zum Beispiel so weit runter, dass kein Defizit mehr entstehen
sollte, so riskiert man die Wirtschaft so zu schädigen, dass durch die
mangelnden Steuereinnahmen das Defizit sich dann doch wieder einstellt,
womöglich noch schlimmer als zuvor.
Unsere Schulden werden also kontinuierlich steigen, im
gegenwärtigen System, mit allen Begleiterscheinungen wie Zwang zum Sparen,
Austerität etc. Womöglich über Jahrzehnte hinaus.
Das einzige, was dann noch hilft, ist mit dem existierenden
Geld mehr Aktivität zu entfalten, es lokal besser zirkulieren zu lassen, also
es nicht zu sparen sondern es lokal auszugeben oder lokal zu investieren. Der
Beki lässt grüssen...
Gelingt das auch nicht, so muss im Namen des Vaterlandes
wohl oder übel bei Geldinhabern der Teil geschröpft werden, welcher sonst nicht
in Umlauf gebracht würde. Aber nicht der Teil, der noch probiert zu
zirkulieren. Und hoffentlich sind wir dann nicht allzusehr im Ausland
verschuldet.
Jean-Claude
Schmitz; Ingenieur
17-10-2013
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